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„Nicht mein Job!" Drei Worte und die Aufgabe bleibt liegen.

Wie Rollenverträge Klarheit schaffen und Zusammenarbeit wieder funktioniert

 

Der Satz fällt selten laut, aber oft leise. Er steht selten in Mails, noch seltener in Protokollen.

Und trotzdem ist er da – als Haltung, als Ausrede, als Schutzschild.

Was wie ein individuelles Problem klingt, ist in Wirklichkeit ein strukturelles. Denn wo Zusammenarbeit auf Annahmen basiert, wo Verantwortungen nicht besprochen, sondern vorausgesetzt werden, bleibt Verbindlichkeit auf der Strecke.

Die Folge:

  • Zuständigkeiten verschwimmen
  • Aufgaben bleiben liegen
  • Entscheidungen werden vertagt oder aufgeschoben.

Viele Teams funktionieren – irgendwie. Aber nicht kraftvoll. Nicht klar. Nicht gut abgestimmt. Warum? Weil ihnen etwas fehlt, das in Stellenbeschreibungen selten vorkommt: Echte Rollenklarheit.


Warum Stellenbeschreibungen nicht mehr reichen.

Klassische Stellenbeschreibungen sind oft generisch, veraltet oder schlicht zu grob. Sie listen Aufgaben, aber sie sagen wenig über Verantwortung im Alltag.
Was priorisiert wird, wer entscheiden darf, wer informiert werden muss, das bleibt oft diffus.

Gerade in agilen Umfeldern, Projektstrukturen oder selbstorganisierten Teams reicht das nicht mehr.
Neue Aufgaben entstehen ständig. Alte laufen weiter, aus Gewohnheit. Und Teams arbeiten zwar zusammen, aber oft aneinander vorbei.

In der Praxis heißt das:

  • Aufgaben werden doppelt erledigt oder gar nicht
  • Entscheidungen versanden, weil unklar ist, wer entscheiden darf
  • die Energie fließt nicht ins Ziel, sondern ins Ausbalancieren.

Was Rollenverträge anders machen

Ein Rollenvertrag ist kein Bürokratieprodukt, er ist ein Werkzeug, mit dem Teams Klarheit über ihr eigenes Zusammenspiel schaffen. Rollenverträge definieren nicht einfach Aufgaben.

Sie machen sichtbar, welche Rolle im Team existiert oder gebraucht wird, mit welchem Ziel, mit welchen Befugnissen und mit welchen Schnittstellen.

Und das Wichtigste: Sie entstehen nicht top-down, sondern im Team. Aus dem echten Bedarf heraus, nicht aus der Stellenlogik.

Eine Rolle kann von mehreren Personen getragen werden. Sie kann wachsen, sich verändern oder gegebenenfalls auch gestrichen werden, solange das im Team transparent geschieht.


Verantwortung erst erleben, dann definieren

Wir bei faszinatour TRAINING EVENT SOLUTIONS erleben in unserer Arbeit mit Teams immer wieder:

Es ist ein Unterschied, ob man über Verantwortung spricht oder sie spürt.

Deshalb beginnt unser Rollenprozess nicht am Flipchart, sondern draußen im Handeln.
In einer konkreten Aufgabe wird Zusammenarbeit erlebbar: Ohne vorgegebene Strukturen, ohne Führung von außen

Dabei zeigt sich, was im Alltag oft untergeht:

  • Wer übernimmt und wer zieht sich zurück?
  • Wo wird Verantwortung freiwillig getragen und wo abgeschoben?
  • Welche Rollen braucht das Team wirklich?

Diese Erfahrung schafft die Grundlage für Rollenverträge, die nicht theoretisch gedacht, sondern aus dem Team heraus gestaltet sind.

Ein kurzes Beispiel aus der Praxis

Ein Projektteam kam immer wieder ins Straucheln, nicht wegen schlechter Arbeit, sondern wegen unklarer Zuständigkeiten.
Briefings wurden doppelt versendet, Entscheidungen vertagt, der Kundenkontakt blieb hängen.

Im Workshop formulierte das Team drei zentrale Rollen: Kommunikation, Freigabe, Kundenschnittstelle und hielt diese in Rollenverträgen fest. Mit Zielen, Verantwortungsbereich und Entscheidungskompetenz.
Das Ergebnis: Schnellere Abstimmungen, spürbare Entlastung und mehr Klarheit im Tagesgeschäft.

Was sich dadurch verändert

Ein Team, das mit Rollenverträgen arbeitet, verändert nicht nur Aufgabenverteilung, sondern auch die eigene Haltung.

Nicht über Nacht. Aber dennoch spürbar.

  • Verantwortungen werden ausgesprochen, statt angenommen
  • Entscheidungen werden getroffen, statt vertagt
  • Zuständigkeiten sind flexibel, aber nachvollziehbar
  • Und Feedback wird einfacher, weil es sich auf Rollen bezieht und nicht auf Personen

Der Effekt? Weniger Frust. Weniger Missverständnisse. Mehr Klarheit.

Und das Beste: Rollenverträge sind nicht statisch. Sie werden regelmäßig überprüft, angepasst, erweitert oder aufgelöst.

Das macht sie so wirksam, gerade in beweglichen Teams.


Was bleibt:

„Das ist nicht mein Job“ ist selten eine Frage der Einstellung, sondern eine Folge fehlender Klarheit. Rollenverträge machen Verantwortung sichtbar, besprechbar und tragbar. Nicht als zusätzliches Tool, sondern als echtes Instrument für bessere Zusammenarbeit, aus dem Team, für das Team. Sie schaffen Struktur, wo es sie braucht Und lassen Freiheit, wo sie möglich ist.

 

Sie wollen das Thema Rollenverantwortung in Ihrem Team konkret angehen?

Dann entwickeln wir gemeinsam den passenden Rahmen – praxisnah, teambasiert und so flexibel, wie es Ihr Arbeitsalltag braucht.

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